Eine Welt ohne Männer! Sandra Newman stellt sich in „Das Verschwinden“ genau das vor. In ihrem Roman verschwinden sämtliche Y-Chromosom-Träger plötzlich und lassen teils ratlose, teils traurige und viele feiernde Frauen zurück. Eine die nicht so richtig weiß, ob sie trauern oder feiern soll ist Jane Pearson, aber sie will trotz ihrer Ambivalenz ihren Mann und Sohn wiederhaben und sie glaubt zu wissen, wer ihr helfen könnte. Evangeline Moreau, die Anführerin einer politischen Bewegung, mit der sie auf dem College befreundet war. Als die Beiden aufeinandertreffen verliert Jane für kurze Zeit ihr Ziel die Männer zurückzuholen aus den Augen und widmet sich dem Aufbau einer neuen, einer feministischen Gesellschaft. Doch dann tauchen Videos auf, die Männer in einer surrealen Welt zeigen und immer mehr werden von ihren Frauen und Müttern erkannt. Dann entdeckt Jane eine Möglichkeit die Männer zurückzuholen.
„Das Verschwinden“ habe ich nicht ohne ein gewisses Befremden gelesen und war trotzdem gefesselt. Sandra Newman erzählt hier nicht nur die Geschichte von Evangeline und Jane, sondern richtet den Scheinwerfer auf verschiedene Frauen, die aus unterschiedlichen Verhältnissen kommen. Insgesamt lässt Sandra Newman die männerlose Welt recht schlüssig entstehen und doch hätte ich mir mehr Mut zur Veränderung, zum Beipsiel in den hierachischen Strukturen gewünscht.
Das Verschwinden
Autorin: Sandra Newman
Übersetzerin: Milena Adam
Verlag: Eichborn
ISBN: 9783847901327
Preis: 24,00 €