1997, Sölvi ist 10 Jahre alt und verbotener Weise mit seinem Cousin und dessen Freunden auf einen See herausgerudert. Er geht über Bord und kurz bevor er das Bewusstsein in der Tiefe verliert, erscheint ihm ein Mädchen in seinem Alter und reicht ihm einen schwarzen Stein, fast wie Obsidan. Sölvi wird gerettet.
2017, Sölvi ist 20 Jahre alt, lebt in Reyjavik mit seiner Freundin Edda. Bei einem Clubbesuch trifft er seinen Cousin und dessen Freunde, mit denen er damals auf dem See unterwegs war. Die Drei sind aufgedreht und reden für Sölvi unverständliches Zeugs über das Böse und dass man es feiern muss. Sölvi mag sie nicht, aber er ist arbeitslos und als sein Cousin ihm einen Job in der Immobilienfirma seines Vaters anbietet, greift er zu. Er fühlt sich nicht wohl unter diesen skrupellosen Typen, die er immer dunklerer Machenschaften verdächtigt, und eben auch daran dem Verschwinden einer jungen Frau Schuld zu sein.
Abgrund ist kein typischer Kriminalroman, denn er hat eine surreale, mythische Ebene. Sölvi ist in gewisser Weise ein Träumer und würde am liebsten den Kopf in den Sand stecken und einfach irgendwie durchkommen, doch ab einem gewissen Punkt steht er gegen das Böse auf und sucht nach Beweisen gegen die Dreierbande. Nicht immer geschickt, aber doch sehr konsequent.
Fazit: Sehr dunkel, aber auch sehr gut!
Abgrund Autor: Stefán Máni Übersetzer: Karl-Ludwig Wetzig Verlag: Polar ISBN: 9783948392833 Preis: 17,00 €